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AutorenbildErnie - Ernst Scheiner

St Kilians Zoltán Fódi geht nach Ungarn

Aktualisiert: 20. Aug.



Ein Stern kehrt heim…


von Ernie Scheiner

 

Mit ihm kam die ungarische Eiche in das Fasslager von St Kilian. Seine geografische Herkunft ermöglichte Kontakte zu Küfereien und weltberühmten Weingütern seiner Heimat, die in der Folge erstklassige von Kilian-Fans begeistert aufgenommene rauchige Single Malts generierten. Im Frühjahr 2016 führten ihn die Wege von der in Freudenberg gelegenen renommierten Destillerie Ziegler nur wenige Kilometer in das beschauliche Rüdenau mainabwärts. Dort hatte der Bachelor der Lebensmitteltechnik der Corvinus University of Budapest seit 2012 das Brennen von Obstbränden, Geiste, Gin und Whisky erlernt.

 

Ein Dream Team bildeten CTO Mario Rudolf und First Head Distiller Zoltán Fódi seit 2016. Aufnahme 2020.

"In ersten Gesprächen wurde schnell klar,
welch breites Potential in Zoltán Fódi steckte,"

berichtet CTO Mario Rudolf.


Der aus dem nahen Amorbach stammende Quereinsteiger, Mälzer und Diplom-Braumeister der Technischen Universität München Rudolf fand in ihm einen kongenialen Partner. Für St Kilian Distillery Gründer Andreas Thümmler waren beide ein absoluter Glücksfall. Brauen und Brennen ergänzten sich vortrefflich. Das Team entfaltete sich zu den innovativsten deutschen und internationalen Whisky-Machern.


Ihre ersten Destillationsversuche mit der brandneuen schottischen Forsyths Swan Neck Pot Still Anlage war für sie eine sehr große Herausforderung, die sie gemeinsam mit ihren Ideen meisterten. Der irische Fachmann David Hynes - er hatte die Anlage geplant – begleitete mit seinem Wissen die ersten Kilian-Destillationsgänge. In der Folge entwickelten sich Zoltán und Mario zu einem vertrauensvoll, kooperativ, kreativ zusammenarbeiteten Team.


Beide bildeten das ideale Fundamentum der St. Kilian Destillate.

 

„Wir schätzen uns gegenseitig, es entfaltete sich eine respektvolle Partnerschaft, die Gründlichkeit und Zuverlässigkeit prägten.
Zoltáns detailgenaue Führung und zollrechtliche Dokumentation des Fassbestands waren für mich einer der Pfeiler unserer Arbeit.
Wir verstanden uns prächtig. Es gab nie eine Auseinandersetzung. Zoltan war für mich der wichtige und entscheidende Teil unseres kleinen Teams.
Einvernehmlich entwickelten wir zahlreiche St Kilian Produkte,“

blickt Whisky-Macher Mario Rudolf auf die vergangenen Jahre zurück.


„Ich war zutiefst geschockt als Zoltán mir seine private Lage schilderte
und von seinen Zukunftsgedanken sprach.“

 

Nach acht Jahren und sieben Monaten geht Zoltán sehr schweren Herzens und mit Tränen in den Augen zurück nach Budapest.



Unter Kolleginnen und Kollegen beliebt und geschätzt. Fotografiert am St Kilian Whisky-Festival Day 2024.
„Für mich waren es bisher die schönsten Jahre, die ich hier bei St. Kilian erleben durfte.
Ich war anerkannter Teil einer Familie, die mir sehr viele kreative Entfaltungsmöglichkeiten bot.
Dafür bin ich allen sehr dankbar.“


Ready to Rumble. Vormittags ein Teil des St Kilian Festival 2024 Teams vor dem St Kilian Pre-Opening Evening. Zoltán Fódi, ganz rechts, neben Mario Rudolf.

 

Vor Beginn des St Kilian Festivals 2024 sprach Zoltán Fódi sehr offen mit mir und meinte


"Ernie, Du sollst es nicht von anderen hören."

Wir kennen uns beide seit der Präsentation des ersten St. Kilian Signature Malt 2019 sowie der im gleichen Jahr von mir durchgeführten Seminar-Exkursion zu den renommierten Tonelerías und in der Weinwelt berühmten Bodegas in Montilla und Jerez.

 



Wie wird echter PX-Sherry in Jerez gemacht? Das Beispiel der Bodega Spínola-Xíménez in Tablas: Sehen, Hören, Schmecken und Lernen.


Private Gründe zwangen ihn zu einer sehr persönlichen Entscheidung, die seine langjährigen Kilian-Kolleginnen und -Kollegen nachvollziehen können. Whisky-fern wird Zoltán ab August 2024 die Produktion von Kaffee-Aromen in Budapest in einer der größten ungarischen Röstereien verantworten.

 

Zum St Kilian Whisky Festival 2025 wird Zoltán Fódi allerdings an seine Wirkungsstätte zurückkehren und mehrere Master Classes halten. Natürlich wird er darüber hinaus in Ungarn bei Whisky-Messen St Kilian Produkte vorstellen. So gesehen, bleibt Zoltán Fódi weiterhin eng mit den St Kilian Distillers verbunden.

 

Ich bin sehr dankbar.
Ich bin sehr traurig.
Wir verlieren vor allem auch eine tolle Persönlichkeit.
Ein Fels in der Brandung.
Zoltán wünsche ich privat und beruflich eine sehr erfüllende Zukunft.

betonte ein nachdenklicher Mario Rudolf am Whisky Festival Day 2024. Freude und Wehmut liegen im Leben oft nebeneinander.



Seit 2016 war dies der Arbeitsplatz von St Kilian's Head Distiller Zoltán Fódi.


Fotos Copyright The Gateway to Distilleries 2024


Fotos Copyright The Gateway to Distilleries 2024


 

Gedanken



Andreas Thümmler, Gründer der St Kilian Distillery:


"In meinem Leben habe ich viel Glück gehabt mit tollen Mitarbeitern! Unser Zoltan ist ein wahrer Goldschatz! Das ihn die Liebe nach Budapest verschlägt, ist verständlich. Wir sind traurig, dass er uns verlässt, aber überglücklich für ihn und seine Goldige Zukunft!"


Philipp Trützler, Geschäftsführer der St. Kilian Distillers GmbH:


"Zoltán hat vom ersten Tag an eine ganz wesentliche Rolle im St. Kilian Team eingenommen. Seine außergewöhnliche Hingabe und Professionalität haben maßgeblich zu unserem bisherigen Erfolg beigetragen. Wir bedauern seinen Weggang sehr, verstehen aber, dass er der Liebe wegen zurück nach Ungarn geht. Wir wünschen ihm von Herzen alles Gute und danken ihm für seinen unermüdlchen Einsatz."


Andreas Kreser, Director of Communication & Brand Development bei St. Kilian:


"Mit Zoltán verabschieden wir einen Kollegen und Freund, dessen Sympathie, Verlässlichkeit, Liebe zum Detail und herzliche Art uns alle bereichert hat. Die Bewegründe für seinen Umzug sind mehr als verständlich. Ich wünsche ihm von Herzen alles Gute."


 

Zoltán und Mario am Tag des Deutschen Whiskys 2024

Ein Blick in die Zukunft.

 


Zum Autor

Ernie - Ernst J. Scheiner ist der Herausgeber des Portals The Gateway to Distilleries www.whisky-distilleries.net  Er dokumentiert über 150 Destillerien fotografisch von innen und beschreibt detailliert die Produktion der Whiskies. Seit seinem Studium an der University of Edinburgh befasst er sich mit dem Thema Whisky und publiziert in Fachmagazinen

wie Das Irland Journal, die Kleinbrennerei, Whisky Passion und The Highland Herold. Features und Stories erschienen in den Blogs whiskyexperts, whiskyfanblog und whiskyintelligence. Als Leiter der VHS Ingelheim führte, und nun als Whisk(e)y-Botschafter leitet er Destillations-Kollegs, Studienreisen und Whisky-Kultouren zu den Quellen des Whiskys.


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