Glenfarclas. Tal des grünenen Grases
Apologies WIX Software does not support
automatic translation
https://translate.google.de for translation
Update: August 2022
Die Viehtreiber freuten sich, denn sie und ihre Highland-Rinder konnten hier für eine Nacht Erholung finden. Das Vieh trank Wasser und sie genossen usquebaugh. Das Wasser des Lebens der Recherlich Farm in der Nähe von Ballindalloch machte sie auf ihrem Weg zum Viehmarkt in die Bischofsstadt Elgin glücklich.
Der Ort lag günstig und war somit über Jahrhunderte für die aus den Glens der Cairngorms und der Speyside zusammenströmenden Drovers zu einer beliebten Übernachtungsstätte geworden. Sie liebten das Bier und den Whisky von Glenfarclas.
Neben der Zucht von Aberdeen-Angus-Rindern und Schafen beschäftigten sich die Recherlichs - ihr richtiger Name ist nicht belegt - auch mit dem Brennen von Gerstenbrand. Im Tal des grünen Grases sprudelte gutes weiches Wasser aus den Quellen des Hausbergs Ben Rinnes im Überfluss, Torf zur Befeuerung der Brennblasen gab es in den angrenzenden Hügeln reichlich und rund um die Farm gedieh die Sommergerste prächtig. Es ist daher nicht verwunderlich, dass sich bereits 1791 an den höher gelegenen südlichen Ufern des River Spey eine stattliche Brennerei entwickelte.
Die Anfänge
Ein Aquarell aus jenem Jahr, das im Besucherzentrum der heutigen Glenfarclas Distillery zu sehen ist, dokumentiert die lange Historie. Die naïve Darstellung zeigt dem Betrachter ein Still House, die Malt Barns sowie zwei Dunnage Warehouses vor denen mehr als ein Dutzend Fässer liegen. Neben einem rauchenden Schornstein sind zwei Worm Tubs abgebildet, die den Betrieb einer Wash Stillund einer Spirit Still belegen.
Insgesamt ist es eine eindrucksvolle Anlage über deren Betreiber es allerdings keine historisch belegten Fakten gibt. Sicher ist jedoch, dass diese Brennerei zu den ältesten in der Speyside und in Schottland zählt.
Vermutlich seit dem 14. Jahrhundert wurde Whisky in vielen landwirtschaftlichen Gehöften der Region nicht nur für den Hausgebrauch gebrannt. Die erstmalige Einführung einer Alkoholsteuer durch das Scottish Parliament im Jahre 1644 deutet auf einen blühenden Wirtschaftszweig in Schottland. Die Tenants und Crofters, die Landpächter und Kleinbauern der Highlands, konnten mit dem Verkauf von usquebaugh ihre spärlichen Einkünfte aufbessern. Aber der Act of Excyse drohte diese Einnahmen beträchtlich zu schmälern. „...everie pynt of aquavytie or strong watteris sold within the country...“ sollte versteuert werden. Als Konsequenz entzogen sie sich den ungeliebten Steuerabgaben und wurden zu Schwarzbrennern und Schmugglern.
1836 erscheint erstmals ein Name in den Annalen - ein gewisser Robert Hay hatte seine Recherlich-Brennerei offiziell lizensieren lassen. Als er 1865 verstarb, erwarb der Landwirt John Grant aus Blairfindy in Glenlivet - er ist nicht verwandt mit William Grant, dem Gründer der Glenfiddich Distillery in Dufftown - am 8. Juni die Farm und die Distillery-Gebäude. Das Landrecht - freehold - kauften die Grants allerdings erst 1930 von Sir George Macpherson-Grant. Bis dahin mussten sie eine jährliche Pacht für die Nutzung des Grund und Bodens an den heute größten feudalen Großgrundbesitzer der Speyside entrichten.
Johns Sohn George war eher an der Aufzucht von Rindern als am Brennen von Whisky interessiert, so dass die Familie die Brennerei an ihren Nachbarn und Gründer der Glenlivet Distillery, John G. Smith, verpachtete. Nachdem dieser 1869 die Cragganmore Distilleryerbaut hatte beendete er die Pacht. Vater und Sohn führten daraufhin die Whisky-Produktion der Farm-Distillery fort und gründeten die Firma John & George Grant Ltd.
Durch geschicktes Management gelang es dem Viehzüchter George Grant seinen Recherlich-Whisky unter dem Namen Glenfarclas als Marke zu etablieren. Schnell entwickelte sich der Single Malt zu einem von den Whisky-Blendern in Perth, Glasgow und Leith geschätzten und nachgefragten Produkt. Als der Whisky-Chronicler Alfred Barnard 1886 die Grants besuchte, lag die Jahresproduktion bei etwa 130 000 Litern reiner Alkohol. Dennoch betrieben noch mehrere Generationen der Grants weiterhin die Landwirtschaft und Viehzucht. Erst 1968 wurde beides aufgegeben, da die Whisky-Produktion ein schnelles Wachstum der Einkünfte versprach.
Distillery Boom
Im Jahr 1890 verstarb George Grant. Zu dieser Zeit war in Schottland der Whisky-Boom im vollen Gange. Scotch wurde in Großbritannien und dem damaligen Empire zum Modegetränk. Die Umsätze und Erträge der Brennereien und Blender stiegen sprunghaft an. Schottlands Whisky-Industrie blühte. Zwischen 1890 und der Jahrtausendwende wurden etwa 37 neue Brennereien gebaut.
Wash Still, Rummager, Distillation and Distillery Manager Callum Fraser.
Ohne den erfahrenen Lenker George Grant führte seine Witwe die Glenfarclas Distillery weiter. Die Geschäfte übernahmen allerdings seine beiden 16 und 17 Jahre alten Söhne George und John Grant. Binnen weniger Jahre schlitterten sie aufgrund ihrer Unerfahrenheit in den größten schottischen Whisky-Skandal, den Pattison Crash. Sie hatten 1896 fünfzig Prozent ihrer Glenfarclas-Anteile an die in Leith ansässigen windigen Whisky-Blender und -Broker Pattison übertragen. Mit dem erlösten Kapital wollten die jungen Grants ihre Brennerei modernisieren und die Produktion erhöhen. Die betrügerischen Aktivitäten von Robert und Walter Pattison führten 1898 viele Brennereien in den Ruin. Unbezahlte Whisky-Lieferungen, kriminelle Mehrfachbuchungen der angeblich verkauften Whiskys sowie ihr aufwendiger Lebensstil endeten für die Pattison Ltd. in einem fulminanten Bankrott. Die Schließung vieler Brennereien folgte. Aus diesem Strudel des Niedergangs konnten sich die Grant-Brüder nur mit viel Glück und Hartnäckigkeit herausziehen. Sie hatten vorsorglich im Übernahmevertrag mit den Pattisons eine Klausel vereinbart, die ihnen nach Tod oder Zahlungsunfähigkeit ihrer Partner den Rückkauf der Anteile ermöglichte. Genau das taten sie mit allergrößter Mühe und Anstrengung. Sie entzogen sich den Gläubigern. Mit ihren Rücklagen, den Einnahmen aus der Landwirtschaft sowie den Gewinnen aus dem Notverkauf von Lagerbeständen konnten sie die Schulden beim Konkursverwalter begleichen. 1905 gehörte die J & G Grant Ltd. wieder vollständig der Familie.
„Diese grenzwertige Erfahrung schweißte unsere Familie enger zusammen und bestärkte sie immer wieder, die Eigenständigkeit von Glenfarclas trotz aller wirtschaftlichen Widrigkeiten und Übernahmeversuche konsequent bis heute zu erhalten,“ betont der heutige Glenfarclas Sales Director, George Grant.
„Mein Vater, mein Großvater und meine Urgroßväter formten diesen Mythos der Unabhängigkeit, den Spirit of Independence.“
Mittlerweile ist die Glenfarclas Distillery in der sechsten Generation im Familienbesitz. 2011 feierten drei Generationen das 175jährige Jubiläum ihrer Unabhängigkeit.
George Grant
Der 1976 in Aberdeen geborene George ist seit 2000 verantwortlich in das Familienunternehmen eingebunden. „Als Achtjähriger ging ich mit meinem Vater auf den Friedhof,“ erzählt er, “dort las ich mehrfach meinen Namen auf den Grabsteinen. Das setzte sich in den Lagerhäusern fort, auf jedem Fass stand mein Name. Das verpflichtet.“ Er wurde bodenständig erzogen, spielte mit Freunden im Mash House und ging zu Fuß in die nahegelegene Grundschule von Inveran. Standesgemäß folgte die private Junior School ofAberlour House im nicht weit von Glenfarclas liegenden Örtchen Charleston of Aberlour. Der Ableger des berühmten Internats von Gordonstoun führte den 13jährigen in die Nähe Elgins. „Diese Schule wurde von dem deutschen Pädagogen Kurt Hahn gegründet,“ erklärt der weltweit bekannte, aber bescheidene Whisky-Botschafter George Grant. Er unterlässt Hinweise auf berühmte ehemalige Schüler wie Prince Philip, den Duke of Edinburgh oder den englischen Thronfolger Prince Charles. Es folgte jedoch kein Studium an einer der britischen Eliteuniversitäten.
"Mein Vater entschied sich gemäß der Familientradition für eine praxisnahe Ausbildung. Ich sollte das Whisky-Geschäft quasi von unten her erlernen,“ sagt George. Sein erster Praxiskontakt führte ihn in die Malz-Herstellung bei Muntons Ingredients. Weitere Stationen waren die Inverhouse Distilleries Balblair, Knockdhu, Old Pulteney und Speyburn. „Als Schichtarbeiter durchlebte ich die typischen Stationen der Whiskyherstellung. Stufenweise erarbeitete ich mir neue Einsichten und lernte die Tätigkeiten des Mashman, Stillman oder Warehouseman näher kennen und praktisch ausführen. Knockdhu war meine erste Brennerei.“ Von 1998 bis 2000 folgten weitere Praktika beim asiatischen Importeur Fine Vintages Ltd. In Hongkong erhielt er Einblicke in die Vermarktung der Inverhouse-Whiskys, aber auch der eigenen. „Für mich waren die Trainingsjahre in Asien eine sehr große Herausforderung, denn das Luxus-Produkt Whisky war in der damaligen Wirtschaftsflaute nur schwer zu verkaufen. Ich sammelte viele interkulturelle Erfahrungen, die mir heute beim Marketing unserer Whiskies enorm weiterhelfen.“
Das weltberühmte französische Weinhandelshaus Mähler-Besse, mit dem die Familie Grant eine langjährige, nicht nur geschäftliche Freundschaft verbindet, ist seit 1976 der Alleinimporteur der Glenfarclas-Produkte in Frankreich. In Bordeaux setzte sich der Cabernet-Sauvignon-Liebhaber und Weinsammler George mit den Regeln des größten europäischen Whiskymarkts auseinander. In der harten Konkurrenz mit den anderen Whiskymarken wurde er für die Sonderstellung seines Glenfarclas Single Malt sensibilisiert. „Wir müssen mit jeder verkauften Flasche Geld verdienen, was dann natürlich bedeutet, dass wir als alleinstehende und unabhängige Brennerei weitaus weniger wettbewerbsfähig mit unseren Preisen für die Zehn- oder Zwölfjährigen sein können.
a very special collection
Aber was unsere älteren 21-, 25-, 30- oder 40-jährigen Malts betrifft können wir mit sehr guten Preisen agieren, weil wir schon früh vorausschauend damit begannen regelmäßig große Lagerbestände anzulegen.“ Schlüsselmärkte seien für ihn erstens Deutschland, danach Taiwan, Großbritannien, die USA und Frankreich.
„Die Deutschen lieben unseren Whisky besonders, weil sie qualitätsbewusst sind. Sie mögen eben diese ehrlichen körperreichen Sherry-Whiskies.“
Seine häufigen Besuche in Deutschland machen ihn zum gern gesehenen Gast auf Messen oder bei Tastings, wo er leidenschaftlich für seine Produkte wirbt. Attraktionen sind die raren Glenfarclas-Family-Cask-Abfüllungen aus den fünfziger und sechziger Jahren. Im Laufe der Zeit wurde George umgekehrt zu einem Liebhaber des deutschen Gerstensafts:
“Ich freue mich immer wieder, wenn meine deutschen Freunde mir deutsches Bier mitbringen. Aber ich mag auch belgisches.“
Warehousing
In 29 Lagerhäusern - vier weitere wurden im vergangenen Jahr gebaut - reift der Glenfarclas Single Malt in mehr als 55 000 Eichenholzfässern am Ort seiner Destillation, was bei vielen anderen schottischen Brennereien nicht mehr üblich ist. Die neue Lagerkapazität beträgt bis zu 65 000 Fässer. „Die ältesten Fässer sind aus dem Jahre 1952. Aufgrund des lückenlosen Bestands brachte ich die Family Cask Edition 2007 aus immerhin 43 aufeinanderfolgenden Jahren auf den Markt. Sie macht Glenfarclas so einzigartig und verschafft uns ein Alleinstellungsmerkmal. Keine andere schottische Distillery kann so etwas in dieser Geschlossenheit umsetzen,“ betont der Brand Manager stolz. „Selbstverständlich werden sie in natürlicher Fass-Stärke, ohne Beigabe von Zuckerkulör und nicht kühlgefiltert in klaren Flaschen abgefüllt, damit der Kunde ihre natürliche Farbe sieht.“
Glenfarclas. Production Manager Callum Fraser, Jubilee Cask 150, two unique Seasoned Sherry cask
Die 10- bis 30jährigen Standardabfüllungen werden grundsätzlich nicht mit E 150 gefärbt. Allerdings sind sie kühlgefiltert, da sie nur mit 40 oder 46 % Vol. abgefüllt werden. „Bei kühlen Temperaturen wie auch durch eine mögliche Zugabe von Eis würde die daraus resultierende Trübung der Whiskys den Normalkunden irritieren.“ Glenfarclas Malts reiften fast ausschließlich in Sherry-Fässern aus Andalusien. In der Mehrzahl seien es Butts (500 Liter) oder Hogsheads (250 Liter) in denen vorher der trockene Sherry-Typ Oloroso oxidativ ausgebaut wurde. Seit 1990 kämen diese Fässer exklusiv aus der Toneleria Miguel Martin in Bollulos par del Condado, nahe Huelva.
„Our 12 year old Glenfarclas is a Vatting (Verschnitt) of 60 % first fill and second fill Sherry casks with 40% of third fill and fourth fill Sherry casks,“
erläutert George die Firmenphilosophie. In amerikanischen Bourbon-Fässern reife der Spirit weniger ausgewogen und werde darin zu ölig in seiner Konsistenz.
„Wir brauchen einen gleichen Qualitätsstandard, unser Whisky reift in den spanischen Fässern besser und entfaltet dort seine Aromen und seinen Geschmack so wie wir ihn schätzen,“
lautet die klärende Aussage.
„Wir folgen keinen Trends, sondern machen nur das,
was mein Vater und meine Vorfahren machten.
Es gibt keine getorften Whiskys.“
Die von der Glenmorangie Distillery vor Jahren initiierte Nachreifung eines Whiskys in Weinfässern habe für Glenfarclas keine Bedeutung:
„We do not finish whisky!“
Seine Whiskys reiften grundsätzlich nur in einem Fass, seien es Sherry-, Portwein- oder Cognac-Fässer.
Rare transport Sherry casks and very special antique tasting lounge
Family Tradition at its best.
Tradition lebt weiter
George und sein Vater John schaffen mit ihren Grundsätzen ein Alleinstellungsmerkmal in der schottischen Whisky-Industrie. Ein weiteres Fundament der Firmenphilosophie sind die in der Brennerei arbeitenden direkt beheizten Brennblasen. Wie bei Glenfiddich, Macallan und Springbank sind sie quasi Relikte einer längst vergangenen Epoche der schottischen Whisky-Technologie. 2013 wurden von den sechs direkt mit Gas beheizten Pot Stills rund 3,12 Millionen Liter reiner Alkohol gebrannt. „Angesichts der kostenintensiven Beheizungsmethode und des Kostendrucks versuchten wir 1980 teure Energie zu sparen und installierten eine dampfbeheizte Spiralleitung im Bottich einer Spirit Still,“ berichtet George. Das Ergebnis der dreiwöchigen Testdestillation sei allerdings ernüchternd gewesen:
„The steam coils changed completely the flavour profile of our whisky.“
Auch eine vergleichende chemische Analyse der direkt und indirekt befeuert destillierten New Makeshabe die unterschiedlichen sensorischen Eindrücke eindeutig empirisch nachgewiesen. „Mein Vater sagte, dies wäre kein typischer Glenfarclas mehr. Daher erklärte er das Experiment für gescheitert und wir behalten bis heute die kostenintensive direkte Befeuerung unserer Brennblasen bei.“
Ein emotionaler Höhepunkt war für den zukünftigen Glenfarclas-Erben war die Abfüllung eines Fasses an Silvester 1999: „Gemeinsam mit meinem Großvater und meinem Vater füllte ich anlässlich der Jahrtausendwende ein letztes Sherry-Butt und im neuen Jahrtausend ein weiteres mit New Make. Dieser Tag war auch der letzte Besuch meines Großvaters in der Brennerei.“ Seine Eltern wohnen direkt neben der Distillery. Der liebenswürde und umgängliche George lebt allerdings mit seiner aus Shanghai stammenden Frau Stephanie und ihren beiden sieben und zwei Jahren alten Töchtern in Craigellachie. Kaitlyn und Sophie werden die siebte Generation der Grants of Glenfarclas prägen.
Die Bewahrung der traditionellen Werte ist für den im Juni 2013 in den Gesellschafterausschuss der Glenfarclas Distillery aufgestiegenen George Grant eine Verpflichtung gegenüber den vergangenen aber auch zukünftigen Generationen. Daher stehe ein Verkauf nicht zur Debatte. Zurzeit arbeite das Produktionsteam von Glenfarclas am Limit, 24 Stunden am Tag und sieben Tage die Woche werde mit der derzeitigen Anlage bis fast an die Grenzen destilliert. George Grants großes Ziel sei es, die Verkäufe des Spirits an die Blender zu reduzieren, um die Marke Glenfarclas stärker auf dem Weltmarkt zu profilieren. Dafür bräuchte er als unabhängige Brennerei eben mehr vom eigenen Single Malt Whisky:
„Daher werden wir 2014 die Jahresproduktion auf 3,5 Millionen Liter erhöhen.“
Nachhaltigkeit und ökologisches Denken seien für ihn selbstverständlich und deshalb plädiere er für die Abschaffung der Umverpackungen bei den Single Malts:
“You don’t see Bordeaux bottles in boxes.”
„Wir sind als Familie immer sehr nahe an den Ereignissen unserer Brennerei. Wir engagieren uns in der tagtäglichen Arbeit zusammen mit unseren Mitarbeitern, die sich ebenfalls seit Generationen mit Glenfarclas, seiner Geschichte und unserer Familie identifizieren. Wir sind stolz auf unsere Unabhängigkeit und arbeiten täglich daran, dass der Single Malt von Glenfarclas so wie in der Vergangenheit, auch in der Zukunft ein beliebter Whisky einer unabhängigen familiengeführten Brennerei bleiben wird.“
First published in 2014
Updated in August 2022
Update November 2021
Glenfarclas verkaufte im Jahr 2020 rund 2,5 Millionen Flaschen Single Malt. Die Speyside Distillery nimmt damit den 13. Rang der Weltrangliste ein. Die Produktionskapazitäten betragen 3,5 Millionen Liter reinen Alkohol. Der Mittellauf ist robust, kräftig, fruchtig und etwas stechend. Die Abtrennpunkte liegen zwischen 72 % vol. und unter 60 % vol bis zu 58 % vol.
Der 16,5 Tonnen große Läuterbottich gehört zu den größten in Schottland. In zwölf Stahl-Fermentern vergärt die flüssige Hefe in von 60 bis 120 Stunden die Würze zu Bier. 2020 konnten die Stillmen wegen der Corona-bedingten Schließung mit ihren acht direkt mit Gas befeuerten Brennblasen nur 1,8 Millionen Liter reinen Alkohol destillieren. 2021 sollen es wieder 2,5 Millionen Liter werden.
Die Spirits reifen vor Ort in 38 Dunnage Warehouses und 2021 in vier weiteren zu bauenden.
Beispielhaft: Cleaning the production waters and residue
Photo Rummager
In der 29 600 Liter großen Wash Still werden 25 000 Liter des 8 % Vol. „starken und trüben Bieres“ zum Dampfen gebracht. Wegen der Direktbefeuerung verhindert der sich ständig drehende „rummager“ eine Sedimentbildung und damit ein Anbrennen der Wash. Callum Fraser: „Die Rührwerke laufen ständig, auch beim Füllen und entleeren der Brennblase.“ Die Spirit Stills haben eine Kapazität von 21 200 Liter.
Photo Family Cask
„Die Family Casks sind eine einzigartige Sammlung der besten, in der Destillerie gelagerten Fässer. 2007 erstmals abgefüllt, umfasste die Sammlung zunächst 43 einzelne Fass-Abfüllungen, mit jeweils einem Fass aus jedem Jahr zwischen 1952 und 1994.“
Update August 2022
Tradition: Sweetening the New Pot Stills
Glasgow Distillery reports:
"During our annual summer shutdown our Still House has undergone major works to replace two wash stills. This culminated in Mrs Ishbel Grant (Company Director) and Callum Fraser (Production Manager) carrying out the traditional ceremony of sweetening the stills.
Mr Fraser and Mrs Grant can be seen filling a trug with heather and other flora that grow at the foot of Ben Rinnes, close to our natural water source the Green Burn. This natural spring (in the background where it looks to be a “cut” in the hillside) is fed from the melting snows of winter and rises up through granite and peat before making its way down the hillside to the distillery.
The traditional ceremony involved submerging the gathered herbs in boiling water with the purpose of taking the initial newness away from the copper before distillation takes place for the first time. The team have been excited to take part in this age old tradition which we hope future generations will carry forward. This morning, the direct gas fires underneath our wash stills were fired up for our first distillation since we closed for the silent season back in June."
Source: Facebook August 29th, 2022. Glenfarclas Distillery. Photos Courtesy by Glenfarclas Distillery.
Interview mit Distillery Production Manager Callum Fraser
Im Dezember 2012 wechselte Callum Fraser für viele überraschend von der Deanston Distillery zur familiengeführten Glenfarclas Distillery in die Speyside. Callum war seit 1990 in der 1965 gegründeten Deanston Distillery beschäftigt, wo er 2006 zum Distillery Manager aufstieg. Seniorchef John Grant und Sprecher der John & George Grant Ltd. freute sich über den Zugang hatte doch Shane Fraser - nicht verwandt mit Callum - die Brennerei in Ballindalloch verlassen, um in der 2012 gegründeten Wolfburn Distillery in Thurso die Whisky-Produktion zu verantworten.
Callum Fraser erklärte seinen Wechsel: „Vor einigen Jahren verkostete ich während des Whisky-Festivals von Ayr einen Glenfarclas Whisky, seit dieser Zeit verfolge ich die Aktivitäten bei Glenfarclas. Für mich ist es eine gute Chance und große Herausforderung, für eine familiengeführte Brennerei mit einer solch langen Geschichte zu arbeiten.“
Callum selbst stammt aus Stirlingshire und war ursprünglich fünf Jahre Bäcker. Im Oktober 1990 begann er seine Karriere in der Whisky-Industrie bei Burn Stewart Distillers und erarbeitete sich Kompetenzen der Whisky-Herstellung von Grund auf. Vom Mashman, Stillman bis hin zum Warehouseman durchlief er bei Deanston alle Stationen einer typisch schottischen Whisky-Karriere und wurde 2003 zum Assistant Manager der am River Teith in der Nähe von Stirling gelegenen Highland Distillery ernannt.
Callum war und ist bei seinen ehemaligen und jetzigen Kollegen sehr beliebt. Er wird von ihnen für seine große Hilfsbereitschaft, Teamfähigkeit, hohe Professionalität und seine Kompetenzen gelobt. Sein Humor und seine ansteckende Motivationskraft sowie Callums Kommunikationsverhalten schafften eine angenehme und effiziente Arbeitsatmosphäre, sagen seine Kollegen einstimmig.
Ernie and Callum Fraser
E: Beim Gärprozess wird jetzt flüssige Hefe eingesetzt, hat sie das Aromenprofil des Destillats verändert?
F: So weit mir bekannt ist, hat die flüssige Hefe, das Aromenprofil nicht verändert. Wir arbeiten sehr sorgfältig und verändern die Abläufe sehr langsam, damit wir immer die Gärung unter Kontrolle halten. Wir arbeiten immer schrittweise und beobachten die Abläufe sehr genau.
E: Die Washbacks, die Gärbottische, zählen zu den größten in der Speyside wie lange dauert dort die Verwandlung in Beer?
F: Die Gärung ist immer über 60 Stunden lang.
E: Glenfarclas ist eine der wenigen schottischen Brennereien mit direktbefeuerten Brennblasen, hat das Auswirkungen auf die Energiekosten?
F: Der Wirkungsgrad ist etwas schlechter als bei den indirekt-befeuerten Brennblasen, daher benötigen wir beim Destillieren etwas mehr Energie. Aber die Kosten sind bei Gas weitaus geringer als bei Öl.
E: In der Rohbrandblase droht beim Destillieren die Gefahr des Anbrennens?
F: Unsere Rummaggers (Rührwerke) mit ihren Kupferketten drehen sich immer und verhindern das Anbacken. Diese drehen sich eigentlich immer, auch während der Entleerung oder der Befüllung der Wash Still.
E: Wie schmeckt das Destillat?
F: Unser New Make ist sehr fruchtig, frisch und delikat mit Noten von grünen Äpfeln.
E: 2012 war bereits ein Glenfarclas-Rekordjahr in der Whisky-Produktion, hat sich dieses Niveau im Jahre 2013 fortgesetzt?
F: Wir produzierten im vergangenen Jahr 3 120 000 Liter reinen Alkohol, das war wieder ein neuer Rekord für Glenfarclas. In diesem Jahr werden wir die Produktion sogar auf 3 500 000 Liter Alkohol anheben.
E: Was ist das Besondere an Glenfarclas?
F: Glenfarclas als Ganzes unterscheidet sich von anderen Brennereien sehr, sie wird bis heute immer noch von der Besitzerfamile geführt, dieser Erfolg spricht für sich selbst, und diese Kontinuität schlägt sich in der Produktion so wie in der Art und Weise wie wir Whisky machen nieder.
Das Gespräch wurde im Januar 2014 geführt.
NB: Burglary at Glenfarclas 16th May, 2022
"The pictures we never thought we would post… We are horrified to have to share that our Visitor Centre was broken into at approximately 2.45 this morning.
The thieves clearly knew what they wanted as they smashed the cabinets and cleared out all the oldest and most valuable Family Casks and a bottle of 60 Year Old, leaving destruction behind.
The total value of the whisky stolen is over £100,000. The team are understandably very shaken up by these events. We would ask if you have any information related to this crime or are offered these bottles to please get in touch with us immediately, and please share this post."
This is not the first time a Speyside distillery was targeted by thieves. In January 2022 at Aberlour's visitor centre thousands of pounds worth of whisky were stolen by burglars.
Photos Courtesy of Glenfarclas Distillery
Stroll around Glenfarclas Distillery at The Gateway to Distilleries and enjoy lots of photos, please click photo:
Zum Autor
Ernie - Ernst J. Scheiner ist der Herausgeber des Portals The Gateway to Distilleries www.whisky-distilleries.net Er dokumentiert über 150 Destillerien fotografisch von innen und beschreibt detailliert die Produktion der Whiskies. Seit seinem Studium an der University of Edinburgh befasst er sich mit dem Thema Whisky und publiziert in Fachmagazinen
wie Das Irland Journal, die Kleinbrennerei, Whisky Passion und The Highland Herold. Features und Stories erschienen in den Blogs whiskyexperts, whiskyfanblog und whiskyintelligence. Als Leiter der VHS Ingelheim führte, und nun als Whisk(e)y-Botschafter leitet er Destillations-Kollegs, Studienreisen und Whisky-Kultouren zu den Quellen des Whiskys.
Comments