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AutorenbildErnie - Ernst Scheiner

Springbanks Local Barley 2024

Aktualisiert: 28. Juli


von Ernie Scheiner


Der Blockbuster aus Campbeltown elektrisiert


alljährlich die internationale Whisky-Welt.



Nur 8 400 Flaschen der Local Barley Release 2024 kamen im März in die Shops.




Was ist das Besondere

dieser Serie aus der Springbank Distillery?





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apologies wix does not support automatic conversion



Springbank Distillery in Campbeltown ist ein produzierendes Museum der Destillierkunst. Mälzer, Brauer, Brenner arbeiten nach traditionellen Methoden. Sie mälzen die Gerste selbst auf der Tenne. Die Malzmühle und der Läuterbottich werden über Transmissionssysteme angetrieben. Computer arbeiten nur in der Verwaltung.
Bei Springbank heißt es noch heute "...all hands on."

Für eine weltweite Furore sorgte in den letzten Jahren der neue Single Malt Typ Local Barley.
Unter den Nerds sind die Editionen heiß begehrt. Bei Auktionen erzielen sie Höchstpreise.


Local Barley Edition 2024

Die 2024er rauchige Ausgabe wurde im Juni 2010 aus der Spring Barley Sorte Belgravia gebrannt und im Dezember 2023 in 8 400 Flaschen abgefüllt. Das Vatting setzt sich aus Local Barley Whiskies zusammen, die in 40 % seasoned Sherry Casks (nicht näher bezeichnet) und 60 % Bourbon Barrels in den Lagerhäusern am Ort der Destillation reiften. Selbstverständlich nicht ist der der zweieinhalbfach destillierte Singel Malt nicht kühlfiltriert und nicht künstlich gefärbt.


Die Flaschenfüllstärke des 13-Jährigen beträgt 54,1 % vol.


Die zweireihige Sommergerste wurde rund vier Kilometer von der Distillery auf der Glencraigs Farm nahe der A83 angebaut. Sie sei beim traditionellen Mälzen auf der Tenne schwierig zu verarbeiten, so die Springbank Matties. Früher war Belgraria neben Concerto eine verbreitete Gerstensorte.


Die Family Young züchtet auf der 155 ha (383 acres) großen Glencraigs Farm Aberdeen Angus Rinder. Sie baut nördlich von Campbeltown neben Sommergerste, Hafer, Gemüse, Rhabarber an. Sonnenblumen fördern die Fauna und das ökologische Gleichgewicht.


"Caring for the environment is at the heart of our sustainable operations here at Glencraigs Farm,"

sagt Landwirt David Young, der den Hof in der vierten Generation mit seinen Söhnen bewirtschaftet.




Offizielle Verkostung von Springbank


"Nose

On the nose, this whisky is packed full of fruitiness, riped bananas, boiled sweets and cinnamon.


Palate

Initinally, the thick, chewy and oily texture of this whisky is evident. From there, we get a peppery and malty note, then strawberries, brandy schnapps and parma violets.


Finish

Into the finish there´s subtle peat smoke hiding in the background, wine gum sweetness, toasted oats, dunnage earthiness and a slight drying taste."



Local Barley 2024 Edition

Famous Whisky Expert and Tasting Guru Serge Valentin published his thoughts and evaluation in Whiskyfun in April 20224:



Copyright Whiskyfun 2024


 

...die Geschichte


Woher kommt die Gerste des Local Barley?


Die Gerste für einen Springbank, Hazelburn, Longrow oder Kilkerran Malt kommt heutzutage größtenteils von Landwirten aus der Region Aberdeen. Der ehemalige Manager Stuart Robertson (2006-2011) erinnert sich:


„Die Gerste, die wir…verwendeten, war hauptsächlich Optic. Der Großhändler Cefetra lieferte sie an.
Wir verwendeten ebenso Bere, Westminster und Belgravia aus lokalem Anbau, die alle von Bauernhöfen um Campbeltown und Southend stammten.

Frank rief den Whisky-Typ Local Barley wieder ins Leben: „Ich führte die Tradition weiter.“  



Erfunden hatten dieses Whisky-Label laut dem früheren Springbank Manager John McDougall und der ehemalige Marketing Director Gordon Wright. Unter der Anleitung von Manager Roy Allen, der bis 1986 vierzig Jahre bei Springbank in unterschiedlichen Funktionen tätig war, wurde manchmal eine heimische Gerste gemälzt. Damals befeuerten Stoker die drei Brennblasen mit Kohle aus dem nahegelegenen Trodigal bei Machrihanish.


1965 Local Barley Edition. Photos Courtesy of Harry Lee Whisky.

Einer der ‚ersten‘ Springbank mit dem expliziten, noch heute erscheinenden Label Local Barley wurde im Januar 1965 destilliert und im September 2001 mit der natürlichen Alkoholkonzentration von 51,3 % vol (Cask 6) abgefüllt. Die Gerste wuchs zuvor auf den Feldern der Machrimore Farm von Southend, der Torf wurde im Aros Moss bei Rhoin – nahe dem früheren RAF-Airport - gestochen, die Kohle stammte aus dem Bergwerk von Trodigal bei Machrihanish und das Produktionswasser floß aus dem Crosshill Loch in den Läuterbottich. Außer dem Reifefass kam alles aus einem Umkreis von nur acht Meilen, Local eben.


„Außer dem Reifefass war damit alles aus einem Umkreis von nur acht Meilen, local eben.“

Weitere 1965 Vintage Local Barley Batches unterschiedlicher Alkoholstärken folgten. Auf einer 32 jährigen Abfüllung in Fassstärke von 56,8 % vol, destilliert im Februar 1966 und abgefüllt im April1998, steht auf der Flaschenrückseite zu lesen:


The materials used in the manufacture of the Springbank Malt Whisky this bottle have almost all come from within a radius of eight miles of the Distillery: the barley from Macharioch, Machrimore and Lephenstrath farms, malted at the Distillery using peat for drying from the Aros Moss at the Rhoin...

Damals war auf dem Front Label in großen Lettern lediglich Folgendes zu lesen:

SPRINGBANK.
A Campbeltown Single Scotch Malt Whisky
Distilled in a Pot Still from Pure Barley Malt only

Diese Local Barley Vintage Reihe mit archaischem Label setzte sich aus den jeweiligen 1966er Einzelfässern 441/442/443/474/476/477/478/486/489/498/500/504 in der Springbank Historie fest. Heute gehören diese aufwendig in Holzschatullen verpackten Preziosen zu den meist gesuchten Abfüllungen (1995/1997/1998). Die Sammlerpreise liegen um und über 10 000 Pfund.


Laut Springbank Katalog kostete der 52 % vol kräftige Local Barley 1998 lediglich 97,50 Pfund die Flasche 0,7l.



Courtesy of Whiskybase



In einer Braufachzeitschrift von 1967 wurde die Herkunft des Local Barley näher beschrieben. Der Autor betonte, dass die meiste Gerste aus Schottland stamme, doch jedes Jahre würde die Brennerei eine örtlich angebaute Gerste von Kyntyre mälzen und brennen. Selbstverständlich würde der Torf, die Kohle, das Produktionswasser auch von örtlichen Quellen kommen, dass ein "...100 per cent local whisky..." entstünde:


"Over 10,000 gallons will be made and reserved for sale as a single malt when whisky has matured for twelve years."

Die Springbank Mälzer verarbeiteten damals die Gerstensorte YMER. In den 1960er Jahren war die aus Skandinavien stammende Gerstenart weit verbreitet.

Weitere Sommer-Sorten, darunter die zweireihige MARIS BALDRIC, wurden gesäht, um so höhere Erträge zu erhalten.



Serge Valentin's Opinion at Whiskyfun from March 7th, 2023


Copyright www.whiskyfun.com

Copyright www.whiskyfun.com

 


Die aktuellen Local Barley Releases sind Blockbuster.

Die Matties mälzten die Gerstensorten Prisma, Propino, Laureate oder Bere. Das weiche Wasser für das Steeping der Sommergerste ist dasselbe wie für das Einmaischen. Es fließt in die Brennerei vom 1868 südlich unterhalb des Beinn Guilean künstlich angelegten Crosshill Loch mitten in die Stadt. Das Reservoir versorgte einst alle Brennereien Campbeltowns mit dem gleichen Produktionswasser. Gavin ist auf den Local Barley besonders stolz:



Jedes Jahr wechseln wir die Gerstensorte, die Fassreifekulturen und das Reifealter der Whiskys wie auch die Abfüllstärken.“

Wie in den sechs Jahren zuvor kommt die aktuelle Gerste von der in den Hügeln Campbeltowns liegenden High Ranachan Farm. Die Ernte der Sorte Bere vom September 2020 wird nach einer Ruhezeit erst 2021 gemälzt. Seit Jahrhunderten ist diese sechsreihige Gerste auf schottischen Feldern heimisch und wird heute auf Orkney, Islay und Kintyre angebaut.


Im 19. Jhd. wurde der 90-Day-Barley in großen Mengen in den Campbeltown Distilleries destilliert. Diese Sorte benötigt im schottischen Westküstenklima mit den langen Sonnentagen nur drei Monate von der Aussaat bis zur Erntereife. Auch im kommenden Jahr wird Findlay Ross Bere wieder anbauen lassen.


Die andere in diesem Jahr geerntete Sorte Westminster ist eine zweireihige Frühjahrsgerste, die sich mit ihren kräftigen Halmen gut gegen atlantische Winde wehrt. Außerdem verspricht sie den Destillern hohe Erträge wegen ihre Stärkequalität. Sie wächst sehr gut auf einfachen Böden. Zur Trocknung verbrennen die Maltmen dunklen Torf aus Tomintoul und Peterhead. Je Tonne liegen die Erträge zwischen 360 bis 370 Litern reiner Alkohol. Die sechste Local Barley Limited Release 2020 aus einer Belgravia Gerste ist ein 10-jähriger mit einer Stärke von 57,2 % vol., den 100 % Seasoned Oloroso Sherry Casks prägten.


Director of Sales for Springbank and Kilkerran, David Allan, freut sich poetisch:


„Our Local Barley Ten is the most iconic Springbank. Cask strength, no alcohol burn on the nose, sweetness.
It is a heaven in the glass with orange peel and mineral gentle notes.“

 


Exkurs: Woher kam früher die Gerste?


Die Halbinsel Kintyre ist fruchtbar. Auf den flachen Feldern wächst die Gerste prächtig. Die schottischen Hauptanbaugebiete liegen jedoch in den Regionen East Lothian, Berwickshire, Perthshire, North East, Renfrewshire, Lanarkshire, Angus, Argyll, Aberdeenshire und Inverness.


Die heutzutage von den Industriemälzereien verarbeitete Gerste muß nicht ausschließlich aus schottischen Anbaugebieten stammen. Sie mag ebenfalls aus England oder vom europäischen Festland, darunter die Ukraine oder Kasachstan, kommen. Historische Quellen belegen, dass dies auch in Campbeltown der Fall war.


Im 18. Jhd. wurden vornehmlich "..oats, barley, bere, wheat, turnips, potatoes, hay and kale" von den Kleinbauern angebaut. Es war größtenteils Handarbeit. Die Getreideernte mit der Sense war Personen- und arbeitsintensiv. Die wenigen Ochsen-, Esel- und Pferdekarren wurden für den Transport von Gerste, Hafer, Weizen in der Community untereinander geteilt und geliehen. Traktoren kamen gehäuft erst nach dem Zweiten Weltkrieg zum Einsatz. Nach der Landreform 1730-40 wurde die Pacht an den feudalen Tacksman vornehmlich in Naturalien entrichtet.


Die ersten Brennereien verarbeiten auf ihren eigenen Malzböden vorwiegend heimische Gerste.


Mit der Brennereiblüte im 19. Jhd. stieg der Bedarf an Brenngerste rasant an. Die Versorgung der Campbeltown Distilleries durch heimische Landwirte reichte nicht aus. Der natürliche Hafen des Campbeltown Loch erlaubte allerdings den Import großer Mengen per Schiff vom schottischen Festland, von England und/oder Irland, aber auch vom europäischen Kontinent.


Der Heimatforscher Angus Martin berichtet im Heft Glen Scotia Distillery: A History (Mai 2019, zu beziehen im Besucherzentrum der Brennerei) von Lieferungen, die die Wochenzeitung Argyllshire Herald (1855-1918) wie folgt anzeigte.


  • Im Januar 1866 kamen 300 Tonnen französische Gerste aus dem bretonischen Saint Malo.

  • 1874 wüteten Herbststürme. Ein französisches Schiff, das Gerste für Scotia Distillery am Old Quay anlandete und Kohle von Ardrosan aufnahm, strandete an der irischen Küste von County Down.

  • Französische Gerste war günstig, ihre Qualität geschätzt. 1875 kamen drei Lieferungen für Scotia Distillery, rund 500 Tonnen nach Dalintober.

  • 193 Tonnen Gerste aus Dänemark kamen 1879 nach Kyntyre, die Ladung teilten sich Springbank und Scotia.

  • Mit dem Schiff Lagonda erreichte im Oktober 1898 die größte Lieferung die Bucht von Campbeltown. Eine Woche lang leichterten die Hafenarbeiter 3 000 Tonnen Gerste. Sie wurde in Moldavien, Rumänien, geerntet und "...soll von besserer Qualität als ein Jahr zuvor..." gewesen sein. Die Gerste ging an mehrere Brennereien.

Im selben Jahr wurden im Hafen von Campbeltown insgesamt 1 172 380 Gallonen Whisky (5,32 Millionen Liter) Whisky verschifft. Die Menge war in den Vorjahren ähnlich hoch.



The Legend John McDougall


John McDougall war einer derjenigen dynamischen Manager, der den Anbau von Local Barley wiederbelebte. Er renovierte 1991 die seit Mitte der 1960er Jahre nicht-genutzten Malzböden und nahm sie wieder in Betrieb. Der Springbank-Malzbedarf wurde unter ihm wieder teilweise selbst produziert.


Springbank wurde allerdings ein Opfer der schottischen Whisky-Absatzkrise und schloss die Produktion. Im Dezember 1979 floß der letzte zweieinhalbfach destillierte ölige, fruchtige New Make mit einem sanften Rauchton und einer durchschnittlichen Alkoholkonzentration von 71 bis 70 % vol durch den Safe.


Die Destillation ruhte bis 1987. Dennoch wurde "...sporadisch..." während der Ruhephase Whisky destilliert.


John McDougall recalls:


"...we carried out a little distillation run in 1987...
I believe that this was the first whisky distilled in seven years."


NB: Im Web und in Artikeln kursieren Daten, die scheinbar nur bedingt stimmen. Demnach wäre Springbank von 1979 bis 1989 geschlossen gewesen. Diese Angaben scheinen nicht korrekt zu sein, denn destilliert wurde schließlich bis Ende Dezember 1979 und danach folgend je nach Bedarf ab und an bis 1986.



McDougall begann seine Tätigkeit im November 1986 und trat in die Fußstapfen von Roy Allan, der vierzig Jahre den Betrieb führte. Unter schwierigen Bedingungen, die Produktionsanlagen litten unter der Schließung begann das Team Ende 1987 mit der Destillation. Das Malz wurde von externen Malstern angeliefert. McDougall schreibt in seiner Biographie Wort, Worms & Washbacks:


"The re-introduction of Springbank's Maltings helped to secure the future of the distillery's other malt."

Im Mai 1996 verließ John McDougall die Springbank Distillery, um einen eigenen Whisky-Handel zu betreiben.


Field of Barley, Springbank Malting Floor, Germination.
 

Local Barley, was ist das eigentlich?


Eigentlich ist das Konzept Local Barley nicht neu, denn vor der Aufgabe der eigenen Tennen-Mälzereien in den 1960er Jahren verarbeiteten die Brennereien oft in der Region angebaute Gerste. Die kurzen Transportwege und ihre Bedeutung für die heimische Landwirtschaft waren entscheidende Faktoren. Mit dem Wachstum und den steigenden Umsatzzahlen des Scotch Whisky veränderten sich die Produktionsbedingungen hin zur industriellen Mälzerei. Nur diese konnten den steigenden Bedarf an Malz decken, denn die Matties mit ihren begrenzten Flächen der Floor Maltings waren nicht in der Lage den Bedarf zu decken. Heute verwenden die industriell geprägten Brennereien die festgelegte Einheitsgerste. Sie wechselt in unterschiedlichen Abständen zu neuen 'Schädlingsresitententen' Sorten.


Regional angebaute Gerste wird nicht nur von Springbank
zur Herstellung des eigenen Whisky Spirits verwendet.

Bruichladdich kreierte den Islay Barley. Jim McEwan bewog viele Islay-Landwirte wieder Gerste exklusiv für Bruichladdich zu sähen. Ähnliches setzte der Gründer der Kilchoman Farm Distillery, Anthony Wills um. Vor den Stillhouses breiten sich die Anbauflächen der Rockside Farm aus. Die dort wachsende Gerste destillieren die Stillmen für ihre 100% Islay Abfüllungen. Das Malz wird dazu auf den eigenen Malzböden hergestellt und nicht wie sonst üblich von den Port Ellen Maltings bezogen.


Whisky Creator Dr. Bill Lumsden von Glenmorangie verarbeitete die auf den konzerneigenen Feldern des Cadboll Estates (wenige Meilen von der Brennerei an der Nordseeküste gelegen) wachsende Gerste zu einem gleichnamigen Single Malt. Gleiches geschieht in der Lowland Distillery Daftmill. Landwirt und zugleich Distiller Francis Cuthbert brennt aus seiner eigenen Gerste den Kultwhisky Daftmill.


Zu nennen wären ebenfalls die neuen Lowland Distilleries Jackton und Lochlea, die ihre auf dem Estate selbst angebaute Gerste zu Whisky verarbeiten. Die mit deutschen Destillationsanlagen arbeitende an der Nordseeküste südlich von Montrose liegende neue Arbikie Brennerei verwendet für ihre Whisky-Herstellung die auf ihren Feldern angebaute Gerste.


Ähnliches betreiben in der Republic of Ireland beispielsweise die Brennereien Clonakilty, Tipperary sowie die klassische Farm Distillery Ballykeefe. Innovative Terroir-Methoden triebt Mark Reynier mit Waterford voran. Und in Nordirland auf der Ards Halbinsel säht, erntet, mälzt, läutert, vergärt und brennt die Braniff Family auf ihrem Echlinville Estate ihre eigene Gerste für ihre eigenen zukünftigen Malt und Pot Still Whiskeys.

 

Deutschlands größte Whisky-Brennerei St. Kilian läßt vom Naturland-Landwirt Andreas Henn im Nachbarort Reichertshausen biologische Gerste anbauen, die nach der Ernte in der unterfränkischen Mälzerei Weyermann in Hassfurt vermälzt und später im oberfränkischen Rüdenau in Batches verarbeitet wird. CTO Mario Rudolf und sein Team destillieren die Gerste in Swan Neck Pot Stills doppelt, die in der schottischen Kupferschmiede Forsyths gedengelt wurden.



St. Kilians Heimat Malz. Foto Copyright St Kilian Distillers.


Master Blender Mario Rudolf erklärt zum "Heimat Malz":


"Zwanzig Prozent des Malzes wird über Buchenholzrauch gedarrt. Im Anschluss werden das milde und rauchige Malz separat zu Spirit verarbeitet.
Nach der langjährigen Reifezeit im Fass wird sich zeigen, wie sich die Verwendung unterschiedlicher Malzsorten aus verschiedenen Regionen im St. Kilian Single Malt Whisky widerspiegelt."



So gesehen besitzt Springbank mit den Local Barley Editionen

kein Alleinstellungsmerkmal. International ein Trend. Heimat Malt.





Den Local Barley ernteten die Landwirte im September 2020 wie in den sechs Jahren zuvor auf High Ranachan Farm in den Hügeln Campbeltowns nahe der Farm-Cottage von Paul McCartney. Gemälzt und verarbeitet wird die Gerste Bere, dies geschieht nach einer Ruhezeit erst 2021. Seit Jahrhunderten ist diese sechsreihige Gerste auf schottischen Feldern heimisch und wird heute auf Orkney, Islay und Kintyre angebaut.




Im 19. Jhd. wurde sie in großen Mengen in den Distilleries von Campbeltown gemälzt und destilliert, da sie im schottischen Westküstenklima und den langen Sonnentagen nur drei Monate von der Aussaat bis zur Erntereife benötigte. Die Bauern sähten den 90-Day-Barley zwar spät und ernteten diesen früh.


Auch im kommenden Jahr möchte Findlay Ross diese alte Sorte wieder anbauen lassen. Eine andere Spezies ist die zweireihige Sommergerste Westminster, die sich wegen ihrer kräftigen Halme gut gegen atlantische Winde erwehrt. Außerdem verspricht sie den Destillern hohe Erträge sowie eine gute Stärkequalität. Sie wächst zudem sehr gut auf einfachen Böden.


 „Aus 26 Tonnen Local Barley entstehen 10 000 Liter Pure Alcohol.“

Der Destillationsertrag läge damit bei 385 Liter pro Tonne. Insgesamt werden jährlich rund 50 Tonnen Local Barley verarbeitet (Stand 2019). Director of Sales and Marketing David Allan freut sich poetisch:


„Local Barley Ten is the most iconic Springbank. Cask strength, no alcohol burn on the nose, sweetness. It is a heaven in the glass with orange peel and mineral gentle notes.“

Ranald Watson, dessen gleichnamiger Großvater der letzte HMRC Exciseman in Campbeltown und der erste Tour Guide bei Springbank war, ist stolz auf das Erreichte:


“Deutschland ist unser größter europäischer Markt, unser drittgrößter überhaupt, nach Großbritannien und den USA.“




Dies und das zu Local Barley


NB: "A few weeks ago, our 2021 crop of local barley was delivered to the distillery. With some expert driving from Dan, the young farmer at High Ranachan, each trailer load was manoeuvred in via the Glebe Street entrance. Once perfectly positioned, the trailer was raised and like a waterfall, the grain started to flow in.


A series of old conveyor belts and lifts carried all 22.5 tons of it directly up to the barley loft on the second floor of the malt barns where it is now being stored.


Variety Grown: Bere Barley Farm: High Ranachan, Campbeltown Quantity: 22.5 Tons," Springbank Distillery, October 1st, 2021


NB: "Although our barley is predominantly sourced from the East of Scotland, once per year at Springbank there will be maltings of barley sourced locally from farms around Kintyre, which will go on to create a future release of the Springbank Local Barley range.


This year we have a bere barley crop which has recently been sown at High Ranachan Farm, located around 2 miles outside of Campbeltown. When harvested, this barley will be transported to Springbank to distil in 2023.


High Ranachan Farm also supplied our local barley this year, which has already been malted and is now awaiting distillation."

Springbank Distillery May 13th, 2022





Sowing new Bere barley. Crop from 2021. Edition of 2022. Photos Courtesy of Springbank Distillers.


 


The Springbank Local Barley Series NEW

Courtesy of Springbank Distillers


Barley Variety Sassy 2022


"This barley was harvested over a weekend at the end of August and was dressed by the farmer prior to delivery, giving us around 15 tonnes of barley to work with when malting of this begins in April. As local barley has a different character to the distilling variety barley we commonly use, Sassy, the malting process is altered to accommodate this.


All Hands on. Malting floor. Germination starts. Photos Courtesy of Springbank Distillers

The total steeping time for local barley is around 56 hours, significantly longer than the standard 38 hours at Springbank, as more time is given between steeps to drain the barley and replenish oxygen levels. Local barley is much more water sensitive, so the steeping regime is adjusted to allow it to germinate effectively.


Smaller grains are produced by the 6 row local barley, compared to our standard 2 row variety, resulting in the milling process taking a bit longer than usual too. The 'coup' in the mill is adjusted to weigh the barley in 30kg rather than the standard 40kg batches."

Source: Springbank Distillers, Facebook February 2023



Local Barley Edition 2023


The 2023 release of Springbank's Local Barley was made exclusively from Belgravia barley grown at Glencraigs farm north of Campbeltown, 2,5 miles along the A83 just behind Kilmichael (see https://www.glencraigsfarm.co.uk ). The farm is only a five Minutes drive from the Distillery.


The single malt was distilled in May 2011 and bottled in December 2022. Limited to 15,000 bottles only.


This lightly peated spirit was matured in a vatting of ex-Sherry (55%), ex-Bourbon (35%) and ex-Rum (10%) casks for a minimum of eleven years before bottling at 55.1% abv.


Local Barley Edition 2023



Official Tasting Notes


"Nose – Characteristically fruity from the outset, there are notes of papaya, mango and lemon on the nose, along with a subtle floral note.


Palate – The citrus element continues on the palate, combined with notes of manuka honey and pear drops. A salty, mineral note develops.


Finish – Soft peat smoke comes through in the finish to round off this dram."

Source: Springbank Distillery


Obwohl ursprünglich nur fünf verschiedene Local Barley Edition geplant waren, setzte das Management die erfolgreiche Serie mit der achten? Auflage, Dezember 2023, fort.


Zum Jahresende 2023 wird Gerüchten zufolge eine weitere Abfüllung in der Sherry-Reihe, wohl eine zehnjährige Abfüllung in wenige Fachgeschäfte kommen, da für den gierigen Weltmarkt Auflagen von 15 000 Flaschen je Batch einfach zu gering sind.


Die von Palo Cortado Fässern aromatisch geprägte Local Barley Variante wird demzufolge leider wiederum nur wenige Fans beglücken.


Der Hype der 'Old School Whiskies' wird anhalten.



 

Fazit


Ruben Luyten von whiskyNotes.be  schrieb denn auch kritische Bemerkungen zur zehnjährigen Spring Edition 2022 (51,6% vol):


 "A good 10 year old Springbank, definitely, even though I found the nose a little disappointing.
The release price was £ 90. Since the whisky is decent but not really exceptional, I think it’s well worth the original price, but not the secondary market excesses.
Unfortunately even retailers are practicing secondary market tactics these days…"

In der Facebook-Gruppe ITS ALL ABOUT SPRINGBANK artikuliert sich zunehmend Kritik, was die aktuelle nationale und internationale Vertriebspolitik des Springbank-Managements betrifft. Demnach werden angeblich langjährige local dealer nicht mehr mit Ware versorgt, gleiches beträfe die Mitglieder der Springbank Society.


Nicht nur der Local Barley Hype, sondern auch das sprunghaft angestiegene Interesse an die verschiedenen Releases Springbank, Longrow, Hazelburn und insbesondere Kilkerran sind ein Ergebnis der zunehmenden internationalen Präsenz des Springbank Portfolios nicht nur bei internationalen Whisky Messen sondern auch in der Werbung in den Webmedien.


Presse, Blogger, Magazine und Auktionen verstärken die Nachfrage der insgesamt überschaubaren Produktionsmenge der ältesten familiengeführten Brennerei Schottlands: 2022 verteilen sich 220 000 Liter reiner Alkohol auf 30 000 für die rauchige Variante Longrow und 30 000 auf den dreifach gebrannten Hazelburn Single Malt und der 'große' verbleibende Rest auf Springbank. In der Glengyle Brennerei, wo der Kilkerran Malt gebrannt wird, waren es 2022 lediglich rund 100 000 Liter und nur 15 % heavily peated spirit.


Im Vergleich zu den 2,9 Millionen LPA der anderen schottischen Familienbrennerei Glenfarclas im Jahr 2022 erreichte das Ergebnis von Springbank nur die Marke von von unter 10%.


Den riesigen Weltmarkt kann die verhältnismäßig kleine Produktionsstätte in Campbeltown mit ihren Old Style Whiskies denn auch keineswegs versorgen.


Eine Ausweitung der Produktionskapazität der in einer Rechtsform als Stiftung geführten Brennerei-Gesellschaft, die übrigens nicht verkauft werden darf, ist derzeit nicht geplant.


In den vergangenen Jahren kam es zu sehr seltsamen Auswüchsen in der Gestaltung der Händlerverkaufspreise, die bei den Springbank Fans größten Unmut hervorriefen.


Die Importeure beobachten den nationalen Verkauf ihrer Springbank-Produkte sehr genau. Sie suchen im Gespräch mit den Händlern nach Lösungen. In Großbritannien nahm der Springbank-Vertrieb bereits systematisch Betriebe und [Web-] Shops aus der Belieferungsliste, die ihre Springbank-Ware mit erhöhten Preisen, die weit über den UVP-Angaben lagen, direkt oder über Dritte veräußerten. Gleiches geschieht auch auf dem deutschen Markt.


Springbanks Management nahm somit die Kritik der Kunden ernst.

Persönliche Meinung zu Händler-Verkaufsverhalten:


"Als ich vor zwanzig Jahren Springbank Whiskies präsentierte, kannten diese nur Spezialisten, für viele Gäste waren sie bei Blind Tastings oft nicht die erste Wahl, weil sie nicht dem Mainstream entsprachen...der Hype ist auch heute im Grunde ein Ergebnis der Springbank Werbung und der internationalen Präsenz auf Messen...natürlich ist es etwas Besonderes,...einen Whisky zu goutieren, der in einem arbeitenden Museum nach traditionell klassischen Methoden in einer überschaubaren Menge hergestellt wird...das Gute...als Stiftung kann Springbank von den Giganten nicht geschluckt werden...somit bleibt ein Springbank stets ein rares Produkt, das ab Distillery/Importeur immer fair preislich ausgeschrieben wird...aus einem UVP von 129,- Euro machte ein prominenter bayerischer Versender 248,- Euro pro Flasche für Clubmitglieder (Mitgliedsbeitrag nicht eingerechnet)....andere deutsche Webshops rufen einen Verkaufspreise von 379,- Euro oder 399,- Euro pro Flasche auf. Ein sächsischer Händler bietet die Local Barley 2024 Edition für 599,- Euro an (Stand März 2024).


...dort und anderswo in Ebay sitzen die gewerblichen und privaten Preistreiber. Die Preise kommen keineswegs aus Campbeltown...bei 8400 Flaschen für den Weltmarkt ist der Erwerb natürlich für Whisky Nerds wie Lottospielen...so mancher Händler erhielt nur ein geringes Kontingent von drei Flaschen Local Barley 2024.


....im Übrigen werden die anderen Springbank Standards bis auf wenige Ausnahmen im Weltmarktvergleich nach wie vor preislich fair ausgeschrieben."

Im März 2024



Ein Blick in die Zukunft


Das junge Direktoren Team um Ranald Watson (ernannt am 21. August 2023 nach dem Tod von Hedley Wright) verwirklicht neue Pläne. Man möchte die Kapazitäten zeitnah erhöhen und sich den Herausforderungen der Zukunft stellen, da die Nachfrage nach Springbank Produkten steigt. National und international können sie derzeit mit ihren Releases die fulminante Nachfrage keineswegs befriedigen. Architekten, Techniker arbeiten unter Hochdruck an den Bau- und Produktionsplänen der neuen "experimental Springbank Distillery".


Eine moderne Bottling Hall entsteht, damit zukünftig größere Batches an Whiskies verarbeitet werden können. Die derzeitigen Anlagen im ehemaligen Longrow Dunnage Warehouse sind wegen der räumlichen Enge zu klein. Die kleinen Vatting-Tanks bestimmen nach wie vor die jeweilige Flaschen-Abfüllmenge. Vorsorglich werden ebenfalls die Lagerkapazitäten entlang der Glebe Street mit Rack-Warehouses erweitert. Auf deren Dächern werden Solar Panels installiert.


"Zum 200 jährigen Jubiläum soll 2028 der Spatenstich für eine neue [experimentelle] Brennerei erfolgen",

sagt Andrew Wallace.


"Glengyle soll eine eigene
 moderne Malzanlage mit Keimtrommeln erhalten."

Zwei Anbieter sind derzeit in der engeren Auswahl für eine Malzanlage, darunter auch ein deutscher Betrieb (Stand April 2024).




 

Stroll around Springbank Distillery

at The Gateway to Distilleries and enjoy lots of photos,
please click photo:



 

Zum Autor

Ernie - Ernst J. Scheiner ist der Herausgeber des Portals The Gateway to Distilleries www.whisky-distilleries.net  Er dokumentiert über 150 Destillerien fotografisch von innen und beschreibt detailliert die Produktion der Whiskies. Seit seinem Studium an der University of Edinburgh befasst er sich mit dem Thema Whisky und publiziert in Fachmagazinen

wie Das Irland Journal, die Kleinbrennerei, Whisky Passion und The Highland Herold. Features und Stories erschienen in den Blogs whiskyexperts, whiskyfanblog und whiskyintelligence. Als Leiter der VHS Ingelheim führte, und nun als Whisk(e)y-Botschafter leitet er Destillations-Kollegs, Studienreisen und Whisky-Kultouren zu den Quellen des Whiskys.

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